Wir haben hier eine Übersicht über die wichtigsten Begriffe und Abkürzungen im Zusammenhang mit ADHS zusammengestellt. Falls Sie einen Begriff nicht finden oder zu einem Stichwort mehr wissen möchten, fragen Sie uns einfach.
A a
ADD
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (Attention Deficit Disorder)
ADHD
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (Attention Deficit Hyperactivity Disorder)
ADHD Europe
Europäischer Selbsthilfeverband
ADHS
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom
Adrenalin
ein Neurotransmitter
ADS
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
AdS e.V.
Elterninitiative zur Förderung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit AufmerksamkeitsDefizitSyndrom mit/ohne Hyperaktivität
Affektive Störung
akute, chronische oder episodische Störungen des Affektes (im Sinne von Grundstimmung)
AG ADHS
Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e. V.
Amphetamin
Zentrales Stimulans, "Aufputschmittel", unterliegt dem BtMVV
Anorexie, Anorexia nervosa
Magersucht
Antidepressivum
Medikament, das gegen Depressionen hilft, aber auch bei anderen Störungen, z.B. ADHS, verordet wird
Autogenes Training
auf Autosuggestion basierende Entspannungstechnik
B b
BfArM
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Binge-Eating-Disorder
Heißhungeratacken (Fressanfälle) mit Kontrollverlust des Essverhalten
BMG
Bundesministerium für Gesundheit
Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS)
Störung, die durch Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist
BSHG
Bundessozialhilfegesetz (zum 1.1.2005 aufgehoben, mit Ausnahme der §§ 100 I und 101a), stattdessen gelten SGB XII (Sozialhilfe) und SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende)
BTM-Rezept
Rezept für ein Medikament, das der BtMVV unterliegt
BtMVV
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung
Bulimie, Bulimia nervosa
Ess-Brechsucht
Bullying
englischer Begriff für Mobbing
Bundesvereinigung Aufmerksamkeitsstörung Deutschland e.V. (BVAD)
Zusammenschluss von Selbsthilfeverbänden im Bereich der Aufmerksamkeitsstörungen
BZgA
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
C c
CHADD
Amerikanischer ADHS-Selbsthilfeverband (Children and Adults with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder)
Coaching
lösungs- und zielorientierte Begleitung von Menschen
Compliance
Bereitschaft, Therapievorschriften einzuhalten
D d
d2-Test
Aufmerksamkeits-Belastungs-Test, besteht aus Buchstaben d und p, oben und/oder unten mit 1 bis 4 Strichen markiert
DAT
Dopamintransporter, sorgt dafür, dass das Dopamin in die Vesikel (Vorratsspeicher) zurückgebracht wird
DDD
definierte Tagesdosis / rechnerische Einheit (defined daily dose)
Depression
psychische Störung, äußert sich in gedrückter Stimmung, Antriebs- und Interessenlosigkeit, mangelndem Selbstwertgefühl
DGKJP
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V.
DGPPN
Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)
Differenzialdiagnostik
Abgrenzung zu Krankheiten mit ähnlichen Symptomen
Disease Mongering
Krankheitserfinung, Modekrankheit
Dopamin
ein Neurotransmitter
Doppelblindstudie
Studie, bei der weder Probanden noch Betreuer wissen, wer zur Versuchs- und wer zur Kontrollgruppe gehört
DSM IV
Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen (Diagnostic and Statistic Manual for Mental Health)
Dyscalculie
Rechenschwäche
Dyslexie
Lese-Rechtschreibschwäche
E e
EEG
Elektro-Enzephalogramm (Messung der Hirnströme)
EKG
Elektro-Kardiogramm (Messung der Herzströme)
Elterntraining
Kursus zur Optimierung der Erziehungskompetenz
Enkopresis
Einkoten
Enuresis
Einnässen
Ergotherapie
unterstützt und begleitet Menschen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind
Essstörung
Verhaltensstörung mit meist ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden
F f
Familienhilfe
Sozialpädagogische Familienhilfe (§31 SGB VIII) gehört zu den Hilfen zur Erziehung (§27 SGB VIII), die das Jugendamt anbietet
FSA
Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e.V.
Frühförderung
pädagogische und therapeutische Maßnahmen für junge Kinder, die behindert oder von Behinderung bedroht sind
G g
GKV
Gesetzliche Krankenversicherung
H h
HKS
Hyperkinetisches Syndrom (alternative Bezeichnung für ADHS)
Hochbegabung
weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelle Begabung
Hyperaktivität, hyperaktiv
motorische Unruhe, kaum beherrschbarer Bewegungsdrang
Hyperfokus, hyperfokussieren
sehr intensive Konzentration
I i
ICD 10
Ärztliches Diagnosesystem (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)
Impulskontrollstörung
Verhaltensablauf, bei dem ein als unangenehm erlebter Anspannungszustand durch ein bestimmtes impulsiv ausgeübtes Verhalten aufgelöst wird
Indigo-Kinder
esotherische Bezeichnung für Kinder mit besonderen psychischen Eigenschaften
Intervention
greift im Gegensatz zur Beratung in das Geschehen ein
IQ
Intelligenzquotient
J j
Jugendamt
Ansprechpartner bei Problemen in der Kindererziehung, Adoptionen, Unterhaltsstreitigkeiten, Sorge- und Umgangsrecht
Juvemus
regional arbeitender Verein zur Förderung von Kindern und Erwachsenen mit Teilleistungsschwächen
K k
Kernsymptom
siehe Leitsymptom
Kindernetzwerk
Hilfe für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit chronischen Krankheiten und Behinderungen
KISS
Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe
KJHG
Kinder- und Jugendhilfegesetz, identisch mit dem SGB VIII
KJP
Kinder- und Jugendpsychiater
Kompetenz
Fähigkeit
Komorbidität
Begleiterkrankung, die häufig mit der Ursprungserkrankung einhergeht und oft zusätzliche Therapie erfordert
Kompetenznetzwerk
kommunikative Vernetzung der an der ADHS-Therapie beteiligten Personen und Institutionen
KV
Kassenärztliche Vereinigung
L l
Lauer-Taxe
enthält die Daten aller Fertigarzneimittel, u. a. Artikelbezeichnung, Darreichungsform, Packungsgrößen, Pharmazentralnummer und Preise
Legasthenie
Lese-Rechtschreibstörung
Leitlinie
Empfehlungen zu Diagnose und Therapie von Erkrankungen
Leitsymptom
das bedeutsamste Zeichen einer Erkrankung
LG
Landesgruppe
LGL
Landesgruppenleiter/in
M m
Magnetresonanztomographie (MRT)
bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Struktur und Funktion der Gewebe und Organe
MCD
Minimale Cerebrale Dysfunktion (nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für ADHS)
Methylphenidat
Zentrales Stimulans, Amphetamin, unterliegt der BtMVV
Minderleister
Person, deren Leistungen weit unter dem Leistungsvermögen bleibt
Mobbing
systematisches Schikanieren und Ausgrenzen einer einzelnen Person
Motorik
Fähigkeit, sich kontrolliert zu bewegen
MPh
Abkürzung für Methylphenidat
Multimodale Therapie
Therapieansatz, der aus mehreren "Bausteinen" besteht, z. B. Medikamente plus psychosoziale Intervention
N n
Nahrungsergänzung
Lebensmittel, das Nährstoffe in konzentrierter Form enthält und in einer lebensmitteluntypischen Form (Tabletten, Kapseln, usw.) angeboten wird
NARI
Selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer
Neurofeedback
computergestützte Lern- und Verhaltenstherapie, mittels EEG und Computer sollen bestimmte Fähigkeiten (z.B. Entspannung, Aufmerksamkeit) trainiert werden
Neurologie
Lehre von den Erkrankungen des Nervensystems
Neurotransmitter
Botenstoffe, die für Reiz- und Informationsübertragung im Gehirn sorgen
Non-Responder
jemand, der auf eine Behandlung oder ein Medikament nicht anspricht
Noradrenalin
ein Neurotransmitter
O o
ODD
Oppositionelles Trotzverhalten (Oppositional Defiant Disorder)
Off-Label-Use (Off-Label-Verordnung)
Verordnung eines Medikaments außerhalb der Zulassung
P p
Perzeption
Wahrnehmung
Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin
Pharmakotherapie
medikamentöse Behandlung des Patienten
Phobie
krankhafte Angst
POS
Psychoorganisches Syndrom (vor allem in der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung für ADHS)
Prädisposition
ererbte, genetisch bedingte Anlage
Prävalenz
Anteil der Bevölkerung, der eine bestimme Erkrankung oder ein bestimmtes Merkmal hat
Prophylaxe
Vorbeugung
Psychotherapie
Sammelbegriff für psychologische Behandlungsformen ohne Medikamente
PZN (Pharmazentralnummer)
bundeseinheitlicher Identifikationsschlüssel für Arzneimittel
Q q
Qualitätssicherung
Verfahren, nach dem die Qualität/Effektivität einer Ware oder Dienstleistung beurteilt wird
R r
Rebound
abruptes Ende der Medikamentenwirkung mit vermehrtem Auftreten der Symptome
Reizüberflutung
Überforderung durch zu viele Reize, die nicht mehr richtig verarbeiten werden können
Response-Cost
Belohnungs- und Konditionierungssystem
Ressourcen
bereits vorhandene Mittel/Fähigkeiten, um Aufgaben zu lösen
Restless-Legs-Syndrom
Syndrom der ruhelosen Beine, neurologische Erkrankung mit Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen
RG
Regionalgruppe
RGL
Regionalgruppenleiter/in
S s
Sanktion
belohnende oder strafende Reaktionen auf bestimmte Verhaltensweisen
SeHT e.V.
Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Teilleistungsschwächen - ADHS
Selbstregulation
bewusste und unbewusste psychischen Vorgänge, mit denen man seine Aufmerksamkeit, Emotionen, Impulse und Handlungen steuert
Serotonin
ein Neurotransmitter
SGB I
Sozialgesetzbuch 1, Allgemeiner Teil
SGB V
Sozialgesetzbuch 5, Gesetzliche Krankenversicherung
SGB VIII
Sozialgesetzbuch 8, Kinder- und Jugendhilfe
SGB IX
Sozialgesetzbuch 9, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen
SGB XII
Sozialgesetzbuch 12, Sozialhilfe
somatisch
körperlich, auf den Körper bezogen
SSRI
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
Stimulanzien
Medikamente und Stoffe, die anregend wirken (z.B. Methylphenidat, Coffein)
Symptom
subjektiv empfundene Beschwerde, Hinweis auf eine Erkrankung
Syndrom
gleichzeitiges Auftreten von Krankheitssymptomen
systemisch
dynamische Wechselwirkung zwischen biologischen/psychischen Eigenschaften und sozialen Bedingungen
T t
Teilleistungsstörung
betrifft nur einen Teil der Leistungsfähigkeit, z.B. Grob- oder Feinmotorik, Lese-Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche
Therapie
Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten
Tic-Störung
unwillkürlich auftretende Muskelzuckungen oder Lautäußerungen, mögliche Begleiterkrankung zu ADHS
Tiefenpsychologie
psychologische und -therapeutische Ansätze im Unbewussten Denken
Titration, titrieren
bei Medikamenten das Ermitteln der optimalen Dosis
Token-System
Belohnungsplan (in der Erziehung)
Tourette (Syndrom)
Krankheitsbild, das durch Tic-Störungen charaterisiert ist
Trauma
seelisch schwer belastende Erinnerung
Triple P (Positive Parenting Program)
auf klinisch-psychologischer Grundlage aufbauendes Erziehungsprogramm
U u
Underachiever
Minderleister
V v
VT, Verhaltenstherapie
Psychotherapeutische Behandlung, die Verhaltensweisen zu verbessern sucht
W w
Wahrnehmung
Fähigkeit, Umgebungsreize aufzunehmen und zu verarbeiten
Z z
zentrales adhs-netz
bundesweites Netzwerk zur Verbesserung der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS
Zwangsstörung
zwanghafte, exzessive Handlungen, z. B. Händewaschen, Duschen, Zähneputzen oder andere Wiederholungs- und Kontrollhandlungen